Dinkelscherben entstand aus einer Rodesiedlung etwa im 11. Jahrhundert und wurde erstmalig im Jahre 1162 urkundlich erwähnt.
Der Burgplatz war bereits während der Jungsteinzeit besiedelt. Einige aufgefundene Keramikscherben belegen die Weiternutzung des Siedlungsplatzes in spätkeltischer Zeit. Eine frühmittelalterliche Holz-Erde-Burg des 9. Jahrhunderts wurde im 10. oder 11. Jahrhundert durch eine zeittypische hölzerne Turmhügelburg ersetzt. Die erste steinerne Veste auf der Anhöhe über der Siedlung entstand wohl bereits im 12. Jahrhundert als Sitz einer Dienstmannenfamilie der Markgrafen von Burgau.
Die Herrschaft des Domkapitels wurde von der Burg Zusameck ausgeübt, in der ein Obervogtamt eingerichtet war, das 1725 zum Pflegamt erhoben wurde. Von hier aus wurden die meisten Besitzungen in der Reischenau verwaltet. In Breitenbronn befand sich ein eigenes Obervogtamt und die Gemeinde Häder gehörte zum Reichsstift St. Ulrich und Afra, Augsburg. Darüber hinaus hatten eine Reihe von Augsburger Kaufleuten wie Fugger und Langenmantel Besitzungen in der Reischenau.
Die Folgezeit gestaltete sich außerordentlich ruhig bis zum Bau der Bahnlinie Augsburg-Ulm in den Jahren 1853/54. Der Pfleger zu Zusameck wurde während der Säkularisation vertrieben, die Burg diente vorübergehend als Kriminalgefängnis, wurde in den Jahren 1812 bis 1823 zerstört und die Überreste zum Bau des Bahndammes verwendet. Der Bau der Bahnlinie wurde für den Markt Dinkelscherben und seine Entwicklung sehr bedeutsam. Es war eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung festzustellen und gerade heute ist die Erschließung an das Schienennetz für uns außerordentlich interessant. Dinkelscherben gehört zum Nahverkehrsbereich der Stadt Augsburg, was zweifellos einen, im Gegensatz zu anderen Gemeinden, hohen Wohnwert bedeutet.
1978 wurden dann noch durch Rechtsverordnung der Regierung von Schwaben folgende Gemeinden zum Markt Dinkelscherben zusammengefasst: Breitenbronn, Fleinhausen, Grünenbaindt, Häder, Lindach, Oberschöneberg und Ried.